Die Bürgerinitiative Butjadingen e.V. (BIBu) hat sich in den Jahren 2001- 2008 für den Erhalt des letzten noch existierenden Fischerhafens zwischen Jade und Weser eingesetzt.
Der Hafen in Fedderwardersiel droht durch häufige Vertiefungen der Weser ganz zu verschlicken.
Die Weservertiefungen werden durchgeführt, damit immer noch größere Containerschiffe den Container-Hafen in Bremerhaven anlaufen können.
Voller Stolz scheibt Bremen-Ports auf seiner Webseite:
"Bremerhaven habe eine der längsten Stromkajen der Welt"
Das Wort STROM-Kaje, worauf Bremerhaven so stolz ist allerdings eines der größten Probleme, das Bremen-Ports an der südlichen Nordsee zwischen Jade und Weser verursacht. Das Wort "STROM" - meint den Fluß Weser. Und die Weser wurde für immer größere Pötte, Containerschiffe, vertieft. Bremerhaven und Hamburg, im Binnenland gelegen, verursachen nicht nur Schäden in den Flüssen und an den Flußlanschaften, sondern an der gesamtem Südlichen Nordsee.
Container-Terminal Bremerhaven
Kajenlänge 4.930m, 14 Liegeplätze für Großcontainerschiffe, 41 Containerbrücken
(Quelle: bremenports)
BIBu hat Einspruch gegen die Weservertiefung erhoben. Das hatte keinen Erfolg. Dabei besteht heute noch eine Landtagsentschließung der Landesregierung. Diese fordert die Landesregierung auf "... die durch ständige Weservertiefungen eingetretende und zukünftig entstehenden Verschlickungen durch geeignete Maßnahmen zu beseitigen, damit eine uneingeschränkte Hafennutzung möglich bleibt.
Die Bemühungen der Landesregierung, die Hafenzufahrt in Fedderwardersiel nicht weiter wegen der Weservertiefungen zu sichern, sind gescheitert! Angeblich besteht nur noch eine Zusage, dass der Fedderwarderpriel auf etwa 10 Jahre gebaggert werden soll.
Das Fazit für Butjadingen ist: Der Kutterhafen wird seine Funktion als Arbeitshafen verlieren! Er wird bald nur noch von flach gehenden Sportborten angefahren werden können. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Die Landesregierung hat zudem Feddersiel raumordnerisch als einen nicht bedeutsamen Hafen eingestuft!
Walter Hirche, (2003-2009) damaliger Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, antwortete der Bürgerinitiative folgendes:
"Seit Beginn des Jahres werden die Aufgaben der bisherigen Hafenverwaltung von der neu gegründeten Niedersachsen Ports GmbH&.KG wahrgenommen. Der Hafen Fedderwardersiel wurde nicht in das Vermögen der Gesellschaft übertragen, da er als NICHT BETRIEBSNOTWENDIG eingestuft wurde."
Dennoch bleibt der Hafen Fedderwardersiel ein attraktives Ausflugsziel! Und das deswegen, weil die Bürgerinitiative Butjadingen (2001-2008), (BIBu), den Hafen attraktiv gestaltet hatte mit einem Finanzvolumen von rd. 100 Millionen €.
Die folgenden Bilder zeigen, wie der Hafen vor der Gestaltung aussah -und wie er heute aussieht!
Hafen Fedsiel - Vor der Hafengestaltung
Hafen Fedsiel - Nach der BiBu- Hafengestaltung
Das Sielboot - Ein altes Sielboot, das früher dazu diente, Reparaturen in Sielen, insbesondere an und in den Deichtoren der Siele zu ermöglichen, wurde in einem Schuppen des Entwässerungsverbandes Butjadingen entdeckt. Es wurde von der Bürgerinitiative restauriert. Das Sielboot ist neben der Deichbaulok am Hafen das attraktivste Exponat für Kinder zum Spielen.
Die Bürgerinitiative hat sich 2008 aufgelöst. Die Domäne "www.buergerinitiative-butjadingen.de",(BiBu), wurde gelöscht. Auf dieser Webseite findet man noch die wichtigsten Informationen über BiBu, über ihren verlorenen Kampf, die ständig zunehmende Verschlickung der Hafenzufahrt und des Hafens zu verhindern. Dennoch hat BiBu sehr viel erreicht, das Hafenumfeld attraktiv zu gestalten.
So konnten insbesondere bauliche Maßnahmen auf der rechten Hafenseite durchgeführt werden. Als " rechte Hafenseite" ist die Seite gemeint, wenn man von der Straße in den Hafen hineingeht.
Für die Hafengestaltung hatte BiBu eine Arbeitsgruppe gebildet. Mit Raymon Müller hatte BiBu einen guten Designer gewonnen.
Das nachfolgende Foto zeigt Mitglieder der Hafengestaltungsgruppe der BiBu, die den Designer herzlich mit einer kleinen Feier hier verabschieden.
Auf dem Foto von links nach rechts: Kurt Henken, Gerhard Bruns,Bärbel Deharde,
Bahaiti und Rolf Sondermann, Frau Müller, Raymon Müller, im Hintergrund, die "Beiden Gabies"
Was war nun der Idee, was sollte gestaltet werden? Welche Aufgaben am Hafen, am Wattenmeer, am Deich, beim Krabben- und Fischfang, auf See sind zu bewältigen? Womit haben die Fischer zu tun, wenn sie auf See sind oder in den Prielen fischen? Aber auch: Womit haben es die Butjenter, die Einwohner der Halbinsel, zu tun?
Das! wollten wir "irgendwie" darstellen. Aber nicht "nur" zum Angucken. Aber dann wie?
Die Lösung ergab sich nach und nach und zwar zunächst durch einen Zufall: Deichbau ist an der Nordseeküste das Wichtigste! Dazu bekam die Gruppe einen Hinweis, dass bei einer Deichbaufirma noch eine alte Deichbaulok, Schienen und Loren zu erwerben waren. Gesagt getan!
Die Idee war geboren: Wir wollten entsprechende Exponate im Hafen aufstellen, die darstellen, mit welchen besonderen Problemen die Butjadinger Bewohner an der Küste zu tun hatten. Zugleich sollten die Exponate nicht nur Exponate sein, sondern auch geeignet sein, dass man sich drauf setzen kann, oder mit den man spielen kann. Und dabei sollten sie auch
Küstenthemen darstellen. So zum Beispiel für: Deichbau, Küsten- und Seefahrt, Fischfang, Entwässerung und Landwirtschaft usw., je nach dem, was sich anbot. Das erste Angebot war diese Deichbaulok, sie wurde gekauft, saniert und feierlich eingeweiht, mit dem Segen der Landesregierung.
Bahati Sondermann hat diesen Vorgang wunderbar beschrieben
Für diesen gelungenen Start der Hafengestaltung hat BIBu den Kunst- und Kulturpreis der Gemeinde Butjadingen erhalten:
Die Goldene Krabbe
Die Goldene Krabbe erhielt BIBu für die Aufstellung des ersten Exponates am Hafen im Jahre 2004. Eine echte Deichbaulok aus Zeiten des früheren Deichbaues an der Nordseeküste.
Auf dem folgendem Bild aus der Neuzeit sieht man rechts die Deichbaulok mit zwei Loren auf Schienen. Diese Lok ist eines der beliebtesten Exponate am Hafen - für Kinder!
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Das letzte Exponat am Hafen, dass BIbu aufgestellt hat, war “Der sprechende Plattfisch”.
Der Plattfisch war das Ergebnis einer einzigartigen Zusammenarbeit von BIBu, den Künstlerinnen Bärbel Deharde, Ute Extra und Butjadinger Bürgern!
Darüberhinaus wurde mit der Einweihung des Plattfisches im Jahre 2008 die Idee gebohren, noch einen weiteren Höstuhl in Eckwarderhörne zu erstellen. Als 1. Vorsitzendner der sich 2008 auflösenden Bürgerinitiative Butjadingen gelang es mir, aus den Restmitteln von BiBu als Einlage einen Förderantrag bei der Landesregierung Niedersachen einzureichen, um einen weiteren Hörstuhl in Eckwarderhörne zu finanzieren und erstellen zu können.
Dankenswerter Weise fand die Idee, einen Hörstuhl in Eckwarderhörne zu aufzustellen, beim Bürgerverein in Eckwarden eine große Zustimmung.
Mit großem Engagement und Elan aller Beteiligten gelang es in Eckwarderhörne am Preußeneck , in der Nähe des Roten Turmes, das "Lustereck" im Außenbereich an exponierter Stelle aufzustellen.
Mit diesen beiden Hörstühlen wurde im Jahre 2008 die Idee einer Butjenter Hörstuhlroute geboren. Diese konnte im Jahre 2010 bereits mit einem dritten Hörstuhl in Stollhamm erweitert werden. Der Bürgerverein Stollhamm, viele Stollhammer waren dabei und natürlich Enno Rennies, dem 1.Vorsitzenden des Shanty Chors Butjenter Blinkfüer.
Mit einem vierten und letztem Hörstuhl in Waddens wurde die Butjenter Hörstuhl-Route komplett. Diesen erstellte die Dorfgemeinschaft Waddens ebenfalls mit Hilfe der Künstlerinnen Bärbel Deharde und Ute Extra.
Mit diesen vier Hörstühlen wurde eine einzigarte Hörstühl-Route in Butjadingen geschaffen.
Weitere Informationen zu den Hörstühlen findet man hier auf dieser Webseite unter dem Kapitel "Hörstühle".
Dort findet man auch Bilder und Aufnahmen von Butjadingen üder die sognannte "Hörstuhlroute". Diese Route zeigt, wie schön Butjadingen ist, wenn man von einem Hörstuhl zum nächsten Hörstuhl durch Butjadingen fährt. Die Fotos dieser Route zeigen, die einzigartige Landschaft dieser Halbinsel Butjadingen. Weitere Informationen über die Hörstuhl-Route findet man auf dieser Webseite, wie schon darauf hingewiesen, unter dem Button "Hörstühle".